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PROJEKTE | 2002 | DER BAUER UND DER MILLIONÄR

DER BAUER UND DER MILLIONÄR

Chruschtschow und Kennedy

Autor & Regie:
Kerstin Mauersberger | Jürgen Ast

Redaktion:
Martin Hübner

Länge:
52'

Produktion:
astfilm productions | im Auftrag von MDR | ARTE // ARTE

Nikita Chruschtschow und John F. Kennedy sind sich in ihrem Leben nur zwei Mal direkt begegnet. Das erste Mal 1959 während der USA-Tour von Chruschtschow am 16. September in Washington DC. Nikita Chruschtschow, der mächtigste Mann der kommunistischen Welt, hatte zum Nachmittagstee geladen. John F. Kennedy, damals junger Senator von Massachusetts, kam in der prominenten Runde noch nicht zu Wort.

Beide ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie bald schon die Hauptakteure der heißesten Phase des Kalten Krieges sein sollten. Das eigentliche Kräftemessen der beiden begann im Januar 1961, als der 43-jährige John F. Kennedy sein Präsidentenamt antrat. Der kampferprobte 67-jährige Chruschtschow stand auf dem Höhepunkt seiner politischen Macht und glaubte, leichtes Spiel mit seinem jugendlichen Herausforderer zu haben. Kennedy geriet mit dem Schweinebucht-Debakel gleich zu Beginn seiner Amtszeit unter Druck.

Das Kräftemessen der beiden Politiker glich zunehmend einem Schachspiel. Niemand konnte agieren, ohne die möglichen nächsten Züge des Gegners durchzuspielen. Aber im Gegensatz zum Schachspiel gab es keine verbindlichen Regeln, sodass viel Raum für Irrationalismus und Missverständnisse blieb. Es macht den Eindruck, als hätten die zwei Akteure - trotz gegenteiliger Behauptungen - manchmal vergessen, was der Preis dieses Spiels hätte sein können. Auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise im Oktober 1962 stand die Welt dicht vor dem  atomaren Inferno.

Der Film rekonstruiert die außergewöhnliche Geschichte zweier außergewöhnlicher Politiker, zweier "Ideal-Typen" ihrer jeweiligen Gesellschaftssysteme. Eine Geschichte voller Hoffnungen und Illusionen, Irrtümer und Intrigen. Erzählt wird das Duell der beiden Politiker vor dem Hintergrund der weltpolitischen Konstellationen, wobei das Augenmerk auch auf den biografischen und psychologischen Dispositionen der Kontrahenten liegt.